Das Pensum

Höhenunterschied: 651m  wieder hinauf!
Reine Gehzeit: 4½ Stunden

Die Route

Erzherzog-Johann-Klause, 814m 
Aufstieg Jocher Bairachalm, 910m
Jocher Bairachalm, 1005m
Gufferthütte, 1475m

Höhenprofil gegen Gehzeit

Wir machen uns auf dem Weg, lassen die Klause hinter uns, um zur nächsten Hütte, der Gufferthütte zu gelangen! Hier, auf diesem Abschnitt ist nicht der Weg das Ziel - dafür ist dieser meist einfach zu breit. Was soll's - da muß man halt durch.

Route

Zunächst geht es ein kurzes Stück Wegs flußaufwärts an der Grundache entlang, am Zollhaus vorbei bis zur Brücke und über diese hinweg; nun geht es westwärts schön an der Bairache entlang bis zur Grenze. Ganz lauschig, hell und freundlich bietet sich die Landschaft hier eigentlich den Sinnen dar. Linker Hand, man kann leicht dran vorbeilaufen, zweigt ein kleiner, steil ansteigender Pfad zur Bairachalm ab; der Pfad windet sich den bewaldeten Hang hoch und mündet in eine große, mit dicken Baumstümpfen übersäte Lichtung, wo es sich prächtig ausschnaufen und brotzeiten läßt. Als Schmankerl bietet die Lichtung allerlei Beeren zum Naschen an.

Darüber, wie es nun 'offiziell' die letzten fünfzig Meter über die (eingezäunte) Almwiese zum Hauptweg weiter ginge, darüber gab es jedesmal eine heftigere Auseinandersetzung zwischen Alt und Jung, wenn der von mir eingeschlagene Weg doch wieder weglos in der Wiese endete (wo natürlich plötzlich fürchterliche Viecher oder wutschnaubende Wiesenbesitzer auftauchen könnten). Sei es drum, auch eine Würze; der Friede stellt sich meist wieder recht schnell ein.

Oben angekommen halten wir uns rechts und gelangen auf dem offenen Haupt- und Ziehweg in nimmer enden wollenden weiten Schlingen und Kehren endlich doch zur Gufferthütte. Für die Füße und über die Zeit ist dieser Weg qualvoll lang und für die Kinder langweilig, schöne Ausblicke zählen da nicht. Und die Himbeeren am Wegesrand irgendwann auch nicht mehr. Wenn zudem die Sonne auf den schattenlosen Weg heiß hernieder brennt, kann man hier schon heftig leiden. Die besten Voraussetzungen für den Inneren Schweinehund (ein Schritt vor und dreie wieder zurück, am liebsten gar nichts mehr!, nur noch aufgeben), die Herrschaft im Kinderkopf zu übernehmen. Das ist genau der Augenblick für eine motivierend aufbauende Handreichung, solange noch gewünscht - es hilft, gemeinsam dahin zu trotten und den Esel zu spielen. Sind die Kinderchen allerdings nicht mehr so 'handlich' und sollte der Leithammel selbst nicht mehr so topfit sein, um anspornende oder ablenkende pädagogische Höchstleistungen zu vollbringen, so bleibt manchmal nichts anderes übrig, als daß jeder für sich bergan schnauft, in Sichtweite natürlich und vor jeder Biegung wartend und neue Hoffnung fassend. Auch eine Erfahrung.

Dann endlich öffnet sich der Weg; zwischen den Kiefern, hinterm Wäldchen wird am Hang die Hütte ausgemacht. Die Apfelschorle oder Spezi ist zum Greifen nahe.

Speis' & Trank

Wasserflaschen in der Klause auffüllen! Den Weg lang gibt es weder Quelle noch Tränke.

Die Unterkunft

Die Gufferthütte liegt zum Tal hin auf der langen, grünen Flanke der Halserspitz. Von der und dem ganzen Blaugrat ist aber ansonsten von der Hütte aus nicht allzuviel auszumachen; bestimmend für die Kulisse ist hier das eigenwillig rundbuckelige Felsmassiv des Guffert, das die Südseite des Tales bildet. In der Nähe der Hütte liegt noch ein Gehöft.

Um die Hütte herum hat der Bewegungsdrang viel Freiraum; ein paar Schritte und es lassen sich uriger Wald und wilde Wiesen durchstreifen; gleich oberhalb der Hütte kann man sich an Beeren, Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren (fast) satt essen. Die Beeren wachsen um mächtige Baumstümpfe herum, auf denen man sich niederläßt, um die Ernte zu verzehren - wenn man nicht gleich von der Hand in den Mund geflückt hat. Gekrönt wird dieses lauschige Örtchen durch ein mehrstöckiges Baumhaus, das jemand (der Hüttenwirt?) in eine imposante, breitkronige Kiefer gebaut hat, die sich mit Harz gegen diesen Eingriff wehrt.

Es fehlte eigentlich nur noch ein Patschplatz, Rinnsal, Bach, Wassertrog. Weiter unten talwärts hinter einem Zaun gibt es zwar eine Tränke; diese gehört allerdings zu einer Pferdekoppel und ist also tabu. Das nasse Element fehlt, als Ausgleich gewissermaßen gibt es Pferde, die sich tagsüber wie das Almvieh ihre Weideplätze selbst suchen dürfen.

An einem 'faulen Tag' auf der Gufferthütte haben wir uns einmal aufgemacht, die Pferde aufzuspüren; es war nicht einfach, nur ihr Schnauben hat sie verraten. Am Abend hieß es: ein Fohlen fehlt! Kein Drama, denn das käme schon einmal vor; die Tiere würden wieder auftauchen.

Der große Aufenthaltsraum der Hütte ist gemütlich; nicht so das große Lager unterm Dach - es ist zwar aus hübsch hellem Holz gezimmert, es wirkt aber wenig intim, denn die ganze Flucht des Dachbodens bildet das eine Lager.

Auch die Gufferthütte scheint über den Mountain-Bike-Boom eine Radlerhütte geworden zu sein.

Not am Mann

Zu Fuß geht da nichts auf die Schnelle!